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Schweinchen 🐗 Paula
in Andere tierische Projekte 05.08.2023 16:23von Kaninchenraum • | 781 Beiträge
Freitag 04.08.2023
Freitagabend kam ich vom Straßenkatzen füttern und fuhr mit dem Auto in Richtung nach Hause.
Ich sah etwas kleines auf der Straße herumhuschen und dachte zuerst an ein Hündchen oder ähnliches.
Ich bremste vorsichtshalber ab, was gut war, denn das Tierchen lief direkt vor mein Auto.
Ich stieg aus und traute meinen Augen kaum. Da saß ein kleines Frischlingskind vor meinem Auto.
Da Wildschweinmamas richtig ausrasten, wenn es um ihre Jungen geht, habe ich mich erst einmal umgeschaut, um zu sehen, ob die Mama mit noch anderen Wildschweinkindern in der Nähe ist.
Doch ich konnte nichts erkennen.
Ich stand richtig blöd mit dem Auto auf einer Bundesstraße, was nicht ungefährlich ist, daher musste ich schnell handeln um weder mein, noch das Leben des Frischlings zu gefährden.
Also packte ich das süße Tierchen ein, was lauthals um sein Leben schrie.
Spätestens da, hätte die Wildschweinmama reagieren müssen.
Ich fuhr den Weg nochmal komplett ab und auch eine Straße weiter unten. Überall Felder und nahe eines Waldstücks.
Auf der unteren Seite kamen mir einige Leute mit ihren Hunden entgegegen.
Ich hatte leider keine Transportbox dabei.
So musste ich das Tierchen in den Beifahrerfußraum setzen.
Das kleine Schweinchen machte vor Panik und Angst einen Höllenlärm und kletterte im Auto hin und her.
Ich rief eine Freundin an, da ich keine Ahnung hatte, was ich mit dem kleinen anfangen sollte.
Dann begann das große Rumtelefonieren für sie (an dieser Stelle vielen lieben Dank Frau C aus E für deine tolle Unterstützung!) ♥️ und ich musste mich erst einmal um das Schweinchen kümmern.
Das kleine Mäuschen war durch den ganzen Stress und das Einfangen und ins Auto bugsieren fertig mit der Welt.
Ich setzte es auf meinen Schoß, wo es bald darauf einschlief.
Wir hatten telefonischen Kontakt mit der Polizei (welche wirklich keine große Hilfe war, mit Sprüchen, die dem kleinen Lebewesen nicht geholfen hätten) und mit Jägern.
Danach war klar, dass das Kleine Wesen nicht wieder einfach ausgesetzt werden konnte, da es vermutlich erfrieren, verhungern oder gefressen werden würde.
Es lag die Vermutung nahe, dass die Wildschweinmama durch die Hunde (die dort wohl immer schon ein Problem sind, da die Halter sie nicht an der Leine halten-(ein Problem, was mal wieder nur von egoistischen
Menschen geschaffen wird), diese aufgeschreckt haben inlusive der Jungen und dieses wohl den Anschluss verpasst hatte.
Ich bin den Weg später nochmal mit dem kleinen Tierchen zusammen abgefahren, aber weit und breit keine Spur von Mama oder weiteren Frischlingen.
Also war für mich klar, dass ich dem kleinen Racker helfen muss.
Also hab ich das Tierchen mit nach Hause genommen, eine große Hundetranspirtbox mit Decken ausgepolstert und etwas eingeweichte Haferflocken reingestellt.
Und so hungrig wie das kleine Etwas war, hat es davon auch etwas gefressen.
Video vom Schweinchen beim Fressen
Morgens erwartete mich das Schweinchen schon quitschend.
Ich musste mich erst einmal durchfragen, wie es denn nun mit dem Kleinen weitergeht, denn hier konnte es leider nicht bleiben.
Durch einen Tipp einer Bekannten bekam ich dann Kontakt zu jemandem, die sich mit der Aufzucht auskannte.
Nach kurzem Bildertausch war klar, dass es sich hier um ein nicht mal 1 Woche altes Wildschweinmädchen handelte und sie dringend Aufzuchtsmilch benötigt.
Ich habe dann erst einmal ein paar Stellen telefonisch abgeklappert und wurde in Remchingen fündig.
Also 10kg Novilammpulver (für die Aufzucht von Lämmern), Flasche mit Sauger und extra Sauger gekauft und ab nach Hause zum Schweinchen.
Man löst 200g Pulver un 1 Liter Wasser auf und die Babys bekommen alle Stunde ihre Flasche.
Die Kleine hatte nicht einmal 1kg, als ich sie gefunden habe.
Video von Schweinchens erster Flasche
Es dauert immer ein bisschen, bis sich die Babys an die Flasche gewöhnen.
Nach der Flasche möchte das Baby immer etwas spielen ;) oder rumlaufen.
Mit meinen Bändeln an der Hose hatte sie es immer und knabberte daran rum.
Es dauerte nicht lange, dann war sie müde und schlief ein, während ich sie kraulte.
Wenn man alle Stunde füttert, spielt und dafür sorgt, dass sich das Baby genorgen fühlt, damit es schlafen kann, vergeht die Zeit wie im Flug und man kommt zu nichts.
Aber es gibt kein besseres Gefühl, als zu wissen, dass dieses kleine Lebewesen sicher ist und ein Leben vor sich hat.
Zwischendrin hatte ich immer wieder Kontakte um zu gewährleisten, dass wir eine Pflegestelle und vor allem eine Endstelle finden würden.
Es gibt ganz tolle Menschen im Wildtierschutz, die sehr gut vernetzt sind und helfen, wo sie können ♥️
So war dann Sonntagmorgen klar, dass sie ein paar Tage wo unterkommen konnte um dann in ihre Pflegestelle zu kommen, wo sie bleiben kann, bis sie 20kg hat.
Danach kann sie in eine Wildschweingruppe integriert werden.
Sie hat in der Pflegestelle den Namen Paula erhalten.
Ich wünsche Paula ein schönes und langes Leben unter Wildschweinen und bin unsagbar dankbar, für diese Erfahrung, welche mir zugegebenermaßen anfangs echt ordentlich Respekt eingeflösst hat.
Aber diese Erfahrung möchte ich nicht missen.
Bei Fragen wende dich gerne über Kontakt / Erreichbarkeit an mich.
ಌ Herzliche Grüße ಌ
Tanja
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