In den wärmeren Jahreszeiten lauert auf die Kaninchen wieder eine Gefahr, über die sich viele nur wenig Gedanken machen:
Fliegenmaden.
Durch Wärme, Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche werden Fliegen angelockt, die ihre Eier besonders auf gefährdete Kaninchen ablegen. Die größte Gefahr stellen hier die etwas größeren, gold oder grünlich glänzenden Schmeißfliegen dar. Je nach Temperatur können bereits nach einem halben Tag schon die ersten Fliegenmaden schlüpfen. Diese fressen sich in das Gewebe der Kaninchen und bedeuten einen qualvollen Tod, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden. Die Kaninchen können zudem durch die Abgabe der Stoffwechselprodukte der Parasiten in einen lebensgefährlichen toxischen Schockzustand (Vergiftung) verfallen. Deshalb ist in den Sommermonaten erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten, um die geliebten Kaninchen zu schützen.
Der Madenbefall tritt hauptsächlich bei Kaninchen in Außengehegen auf, kommt aber auch bei Tieren in Innenhaltung vor.
Besonders gefährdet sind Kaninchen mit
- langem, dichten Fell
- offenen Wunden und Verletzungen
- Übergewicht
- Schnupfen oder Augenausfluß
- Durchfall
- allgemein kranke Tiere, die sich selbst nicht ausreichend putzen können
Aber auch völlig gesunde Tiere können unter ungünstigen Voraussetzungen befallen werden.
Deshalb ist Vorsorge hier besonders wichtig:
- Fliegengitter an Gehege oder Fenstern anbringen
- langes Fell kürzen
- kotverschmierte Stellen gründlich säubern, gerade die Afterregion bei Tieren mit Durchfall oder weichem Kot
- Schmutz im Fell entfernen
- das Gehege besonders oft gründlich reinigen
Außerdem sollte man seine Kaninchen täglich kontrollieren um schnell handeln zu können. Dazu muss man vor allem die Region um den After und das Fell bzw. vorhandene Wunden auf Eier, zu erkennen als weißliche Punkte, und Maden (kleine weiße Würmchen) untersuchen. Meist ist die befallene Hautpartie stark gerötet.
Ist es bereits zu Madenbefall gekommen, kann sich das auch im Verhalten der Tiere durch folgende Symptome äußern:
- Appetitlosigkeit
- häufigeres Putzen
- Kratzen
- Apathie
- unangenehmer Geruch
Oft sind aber auch gar keine Anzeichen zu erkennen, da die Fliegenmaden ein schmerzstillendes Gift absondern.
Wenn man Madenbefall bei einem Kaninchen festgestellt hat, ist allerhöchste Eile geboten und das Tier muss unverzüglich dem Tierarzt vorgestellt werden!
Dieser wird die Maden und Eier entfernen und das Fell um die betroffenen Stellen großzügig entfernen. Je nach dem dem wie schlimm das Tier befallen ist, muss auch das betroffene Gewebe unter Narkose entfernt werden. Es wird außerdem ein Mittel gegen die Parasiten und evtl. ein Schmerzmittel bekommen. Je länger die Maden unentdeckt und somit das Kaninchen unbehandelt bleibt, umso schlechter stehen die Überlebenschancen.
Oftmals sind die Tiere dann nicht mehr zu retten und müssen eingeschläfert werden.
Starker Madenbefall
Quelle:
http://www.diebrain.de/k-hitze.html#maden
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.