Zuerst einmal sei gesagt, dass diese Krankheit nicht auf den Menschen oder auf andere Tiere, außer Kaninchen (in einzelnen Fällen auf Hasen) übertragbar ist. Es scheint eine spezifische Kaninchenkrankheit zu sein (scheint deshalb weil eben noch nichts anderes bekannt ist).
Unter den Kaninchen ist die Krankheit allerdings höchst ansteckend.
Dieser Virus ist zwar nicht meldepflichtig, aber es ist immer zu empfehlen, dass ein Tierarzt diese Informationen an andere Kaninchenhalter weiter gibt.
Wie können sich Kaninchen anstecken?
Die Übertragung des Virus erfolgt in den meisten Fällen über das Blut, durch Stechmücken und Flöhe, sowie Zecken, Milben und Läuse. Auch kann es vorkommen, dass der Virus durch gesammeltes Grünfutter eingeschleppt wird. Ohne das ein anders Tier oder ein Mensch an dem Virus erkrankt kann aber auch hier der Virus übertragen werden.
Somit kann sich ein Hauskaninchen genauso anstecken wie ein Kaninchen welches in Außenhaltung lebt.
Was ist Myxomathose und wie erkennt man den Virus?
Myxomathose ist eine Pockenkrankheit.
Anfangs macht sich diese durch Augenausfluss bemerkbar, die einer Bindehautentzündung gleicht und die Augenlider schwellen an.
Danach kommt es zu Schwellungen im Kopfbereich, an den Augen, Lippen, Nase, Ohren und kann sich an den Weichteilen ausbreiten und auf dem ganzen Körper verteilen. Auch können Infektionen auftreten, Fieber, eitriger Augen- und Nasenausfluss. Oft frisst das Kaninchen anfangs noch normal und baut dann immer mehr ab bis es ganz aufhört zu fressen.
Die Augen schwellen meist ganz so zu, dass ein Tier auch erblinden kann. Die Atemwege schwellen ebenfalls zu.
Hat ein Kaninchen sich angesteckt dauert es zwischen 3 und 10 Tagen bis die Krankheit ausbricht. In den meisten Fällen führt die Krankheit innerhalb 2 Wochen zum Tod des Kaninchens.
Nicht immer ist sofort erkennbar, dass es sich um diesen Virus handelt. Er kann durch einen Bluttest nachgewiesen werden.
Auch gibt es verschiedene Krankheitsabläufe von einer aggressiven Form bis hin zu einer etwas abgeschwächteren Form des Virus, den ein Tier auch überleben kann.
Man spricht hier von einem akuten Krankheitsverlauf, der in den meisten Fällen tödlich endet oder von einem chronischen Verlauf, bei dem das Kaninchen den Virus überleben kann.
Der Tierarzt kann Ihnen sagen welche Form des Myxomathosevirus das Kaninchen hat.
Wie kann man Kaninchen vor diesem Virus schützen?
Es gibt keinen 100% Schutz gegen die Myxomathose!
Auch eine Impfung schützt nicht vor einer Ansteckung, kann jedoch dazu beitragen, dass zumindest der Krankheitsverlauf weniger aggressiv verläuft und das Kaninchen evtl. die Chance hat die Krankheit zu überleben.
Die Impfung!
Junge Tiere werden ab einem Alter von 4-6 Wochen das erste Mal geimpft.
Dann nach 4 Wochen noch einmal und danach im 6 Monatsrhythmus.
Die Impfung sollte 2x jährlich stattfinden.
Ein älteres Tier, welches noch nicht geimpft ist, sollte in den Monaten März/April
die erste Impfung erhalten, nach 4 Wochen dann die Wiederholungsimpfung
und dann auch alle 6 Monate, 2x jährlich.
Die Myxomathoseimpfung nur 1x jährlich durchzuführen wird überall als zu riskant abgewertet.
Es gibt verschiedene Impfstoffe und Möglichkeiten zur Impfung wie z.B.
- Vakzin
dieser Impfstoff wird mit einer Nadel injiziert und dabei kann es zu einer Schwellung der Einstichstelle kommen
- Intrakutane Impfung
Diese Impfung wird mittels Druck ohne Nadel mit der Hilfe eines Applikators am oberen Drittel des Ohres an einer blutgefäßfreien Stelle gesetzt
Diese Impfung wird aber noch nicht von jedem Tierarzt angeboten, da sie teurer ist und er Impfstoff nur eine gewisse Stundenanzahl aufgehoben werden kann (oft werden hier dann diese so genannten „Sammelimpfungen“ durchgeführt)
Gibt es Myxomathosefreie Zonen?
Es gibt in Deutschland wohl tatsächlich myxomathosefreie Zonen, in denen keine Fälle des Virus bekannt sind. Was nicht heißen soll das es den Virus tatsächlich nicht gibt .
Es kann daher sein, dass ein Tierarzt tatsächlich empfiehlt ein Tier nicht impfen zu lassen.
Dieses Thema ist sehr strittig, da es trotzdem zu Ansteckungen kommen kann. Eine 100% Sicherheit, dass dieser Virus tatsächlich nicht da ist, gibt es nicht. Daher sollte es dann jeder für sich entscheiden, ob er sein Kaninchen impfen lässt oder auch nicht.
Bitte den Tierarzt fragen, er sollte die Information haben, ob ein Gebiet myxomathosefrei ist oder eben nicht!
Behandlung von Myxomathose?
Der Virus ist nicht behandelbar.
Allerdings kann zur Unterstützung Antibiotika und verschiedene andere Mittel (wohl auch aus der Humanmedizin) verabreicht werden, damit eine zusätzliche Infektion verhindert wird.
Des weiteren können Augentropfen verabreicht werden und man kann das Kaninchen mit Kochsalzlösung inhalieren lassen, um die Atemwege frei zu bekommen.
Hat ein Kaninchen diese Krankheit überlebt ist es nicht resistent gegen diese Krankheit und kann diese wieder bekommen und kann den Virus weiterhin auf andere Kaninchen übertragen.
Dieser Virus ist nicht heilbar!
Quellen:
http://www.diebrain.de/k-myxo.html
http://www.kaninchenweb.de/texte/myxomatose.html
http://www.kaninchenchannel.net/krankheiten/myxomatose.html
http://www.tierklinik.de/medizin.00169
Schlusswort
Eigentlich geht man davon aus, dass dieser Virus nicht überlebt werden kann.
Allerdings wurde beim recherchieren für diesen Artikel das hier gefunden klick
Hier wird beschrieben wie ein Kaninchen überlebt hat.
Allerdings scheint das mit viel Stress und sicherlich auch mit Schmerzen verbunden denn diese Ödeme etc. sind äußerst unangenehm.
Jeder sollte für sich entscheiden, ob er das seinem Kaninchen zumuten kann und möchte.
Auch liest man von „Notimpfungen“, welche zum Zeitpunkt der Erkrankung stattfinden können.
Diese soll sich unterstützend auswirken.
Allerdings ist es lt. den Artikeln so, dass diese Krankheit nicht heilbar ist und ein Kaninchen immer ein anderes anstecken kann.
Somit kann ein Myxomathose-Kaninchen auch nicht mehr zur alten Gruppe oder dem alten Partner zurück und auch dies sollte man bedenken.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.