Was ist Zwangsernährung?
Zwangsernährung, auch „päppeln“ genannt bedeutet einem Kaninchen welches nicht mehr selbstständig frisst (während oder nach einer Krankheit) Futter zu zuführen damit es nicht verhungert oder zu sehr an Gewicht verliert, so das ein Genesungsprozess zusätzlich erschwert wird.
Viele Kaninchen hören auf zu fressen wenn sie z.B. Schmerzen haben oder Zahnprobleme oder nach
einer Operation und dann muss man dafür sorgen das sie wieder zu Kräften kommen, damit sie schneller Gesund werden.
Es ist inzwischen Bekannt das Kaninchen einen sehr empfindlichen Magen- Darmtrakt haben und es passieren kann wenn das Kaninchen auch nur einen Tag keine Nahrung zu sich nimmt das hier zunehmende schwere Probleme auftreten und die Genesung des Tieres dann zusätzlich erschwert wird.
Kaninchen müssen immer ausreichend Heu zur Verfügung haben damit sie immer fressen können damit der Magen- Darmtrakt in Schwung bleibt.
Bitte sprechen Sie auch dieses Thema auf alle Fälle mit dem Tierarzt durch, auch er kann Tipps geben wie man eine Zwangsernährung am besten durchführt und ob diese angebracht ist.
Wie kann ich Zufüttern?
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, welche auch vom jeweiligen Kaninchen abhängig sind.
Wenn das Kaninchen nur zu wenig Nahrung aufnimmt, aber von alleine frisst sollte man versuchen es zum fressen zu bewegen indem man extra Dinge anbietet die es gerne frisst. Es ist wichtig dass man das Gewicht kontrolliert denn man soll ein Kaninchen ja nicht „Stopfen“ sondern dafür sorgen dass es sein Gewicht bei Krankheit behält oder an Gewicht zulegt wenn es abgenommen hat.
Hierbei sollte man z.B. das Futter in kleine Stücke schneiden oder auch „raspeln“ um es dem Kaninchen einfacher zu machen die Nahrung aufnehmen zu können.
Auch kann man es mit etwas Babybrei mischen wie z.B.
- Früchtebrei (für Babys ab dem 4. Monat)
- Karottenbrei (für Babys ab dem 4. Monat)
- oder andere Milchfreie Produkte für Babys ab dem 4. Monat in vegetarischer Form
Wenn ein Kaninchen von selbst frisst ist das so die beste Alternative anstatt es zusätzlich mit Zwangsernährung zu stressen.
Wenn ein Kaninchen nicht selbstständig frisst dann muss man zufüttern.
Damit die Zufütterung erleichtert wird benutzt man hierfür unter anderem Insulinspritzen 1ml klick (ohne Nadel natürlich) bei der die Spitze abgeschnitten wird oder auch andere Spritzen durch die der Brei ohne zu verstopfen durch geht.
Welche Zusätze verwende ich zum Zufüttern?
Um dem Kaninchen Nahrung zu zufüttern wurden Päppelmittel zusammengestellt welche darauf bedacht sind alle Nährstoffe zu beinhalten die ein Krankes Kaninchen braucht.
Diese hier sind bisher am besten eingesetzt worden:
- Herbi Care Plus, erhältlich hier: klick
- Critical Care, erhältlich hier: klick
- Dental Aid Herbi, erhältlich hier: klick
Wie viel darf zugefüttert werden?
Hier kommt es auch darauf an ob ein Kaninchen selbstständig frisst oder eben nicht.
Kaninchen die selbstständig fressen dürfen fressen so viel sie wollen. Immer darauf achten das immer wieder frisches Futter angeboten wird damit es nicht zu Aufgasungen oder Blähungen kommt.
Frisst ein Kaninchen gar nicht von alleine, wird folgendes empfohlen:
Man sollte sich für diese Zufütterungen immer viel Zeit nehmen und Geduld aufbringen.
Dem Kaninchen niemals zu viel auf einmal geben denn dann kann es zu einer Magenüberladung kommen und immer langsam füttern damit sich das Kaninchen nicht verschluckt und Brei (oder auch Flüssigkeit) in die Lunge bekommt. Dies kann LEBENSGEFÄHRLICH sein und das Kaninchen kann sterben!
Man sollte 4-6x täglich (ca. alle 3 Stunden da es wichtig ist das der Magen-Darmtrakt in Bewegung bleibt) den Brei warm (niemals heiß) zufüttern und niemals mehr als 20ml pro Mahlzeit!
Um Aufgasungen zu vermeiden sollte man zusätzlich zu jeder Mahlzeit einen Tropfen Sab Simplex®, erhältlich in Apotheken (wird gegen Blähungen verwendet) beimischen.
Man sagt dass man pro Kaninchen am Tag ca. 1/20 des Körpergewichtes füttern soll.
Also wenn ein Kaninchen ca. 2kg wiegt (2000g) dann würde man 100g am Tag zufüttern.
Welches dann pro Mahlzeit ca. 15g (ungefähr 1-2 Esslöffel) wären.
Sollte ein Kaninchen selbstständig von der Spritze fressen kann man auch häufiger den Brei anbieten.
Wenn das Kaninchen aber stark gestresst wird durch das Zufüttern sollte man es bei den 4-6 Mahlzeiten belassen
um es nicht zusätzlich zu belasten.
Außerdem sollte man das Kaninchen täglich wiegen um so genau informiert zu sein ob es weiter ab nimmt oder zunimmt.
Auf die Flüssigkeitszufuhr achten!
Da ein Kaninchen welches nicht von selbst frisst meist auch nicht selbstständig trinkt sollte man hier auch darauf achten das die Flüssigkeitszufuhr die das Kaninchen benötigt auch gewährleistet ist.
Hierzu sollte man regelmäßig warmen (niemals heiß) Wasser oder auch Tee zuführen wie z.B.
- Kamillentee
- Heutee
Da der Magen-Darmtrakt eines Kaninchens zusätzlich belastet wird dadurch das es nicht selbst Nahrung aufnimmt sollte man auch wieder die Darmflora unterstützen mit Bird Bene Bac (beim Tierarzt erhältlich oder hier
Mehr Informationen hierzu finden Sie klick
oder auch hier klick
WICHTIG!
Bitte vor einer Eigenbehandlung IMMER erst das Kaninchen einem Tierarzt vorstellen. Die falsche Behandlung eines Kaninchen kann sehr schnell zum tot führen!
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.